Angst ist ein Gefühl
A – N – G – S – T – 5 Buchstaben, eine Emotion.
Angst gehört zu den 4 Basisemotionen und hat genauso ihre Berechtigung, wie die Freude, Wut oder Trauer.
Seine Emotionen zu meistern ist eine Kunst. Diese zu verstehen, zu nutzen und zu lieben eine Herausforderung.
Angst gehört zum Leben dazu, genauso wie die Freude. Auch wenn wir lieber die schönen Gefühle bevorzugen, funktioniert es nicht, auf Dauer die unangenehmen Emotionen zu verdrängen.
Gefühle wollen gefühlt werden
Gefühle sind Zeichen.
Emotionen sind Zeichen. Sie sind wichtig und zeigen dir, was dir gefällt, dir gut tut, wo du vorsichtig sein solltest, was für dich wertvoll ist und wo deine Grenzen sind. Ein Leben ohne Emotionen wäre nicht nur langweilig, sondern auch sehr gefährlich. Psychisch gesunde Menschen verspüren Angst – dies ist ein Zeichen von Intelligenz, Weiterdenken und zeigt, dass dein Körper alles richtig macht. Wenn dich die Angst jedoch zu sehr einschränkt, zu viele Entscheidungen für dich trifft, dir Chancen nimmt oder dich belastet, ist es an der Zeit, zu lernen mit deinen Gefühlen umzugehen.
Angst
Die für viele als sehr negative Emotion gesehene Angst ist angeboren und wichtig, damit wir überleben können. Angst macht stark, Angst bringt Energie und macht deinen Körper zu einer Hochleistungsmaschine. Niemals könntest du ohne Angst so schnell laufen, so gut hören, jedes Warnzeichen wahrnehmen oder auch derartig viel Wissen vor einer Prüfung in deinem Kopf abspeichern.
Bedanke dich bei deiner Angst, denn sie aktiviert deinen Körper und verleiht dir Superkräfte. Die Lösung, um Ängste zu überwinden, ist es, sich diesen zu stellen. Nicht der gesamten Angstvorstellung auf einmal – Schritt für Schritt mit Hilfe von Angstbewältigungstechniken, die dich stärken und die Angst realistisch einschätzen lassen.
Arbeitsbuch: Überwinde deine Angst!
Freude
Freude zeigt dir, was dir gut tut, wofür es zu leben gilt und kommt in den verschiedensten Intensitäten vor. Lachen entspannt. Schätze diese. Freude darf auch gelebt, gefühlt und gezeigt werden.
Leider lassen einige Menschen auch dieses Gefühl nie zur Gänze zu. Die Angst, das Schöne könnte jeden Moment wieder verschwinden – nach dem Motto: „Freu dich nicht zu früh“. Wenn du dich nicht traust, gut zu fühlen, verpasst du eine Menge Spaß im Leben. Lass auch die schönen Gefühle zu.
100 Aktivitäten, die dich gut fühlen lassen
Trauer
Traurigkeit zeigt dir, wie viel dir Menschen, Situationen oder auch Gegenstände bedeutet haben. Trauer gibt es nur beim Denken an die Vergangenheit. Es gibt keine Traurigkeit in der Zukunft. Enttäuschung zeigt dir deine Erwartungen und Wünsche. Welche Erwartungen verbergen sich hinter dem kalten, schweren Gefühl?
Daher erinnere dich, dass das, was dich traurig stimmt, vorbei ist, nicht mehr veränderbar und nun ein Teil von dir ist. Nachdem man das Gefühl der Traurigkeit öfters wahrgenommen hat, sich immer wieder der vergangenen Situation gestellt hat, wird das Gefühl jedes mal etwas weniger intensiv. Nach der Zeit gewöhnt man sich an das Bild der Vergangenheit und die Gefühle wurden so oft gefühlt, dass diese nicht weiterhin so schmerzhaft oder überwältigend sind.
Wut
Wut ist ein Zeichen von Überforderung und Hilflosigkeit. Ärger zeigt, dass du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren. Im Gegensatz zur Angst bist du nicht gelähmt, sondern verspürst eine gewaltige Kraft. Frage dich, was dich genau wütend macht.
Nimm die Energie in dir wahr, fühle sie und denke an einen Eimer mit Eiswasser, der dir über den Kopf geschüttet wird, um den Hitzkopf abzukühlen. Um aus dem Wutfilm herauszukommen, braucht es oft einen „Schockmoment“, um wieder in das Hier und Jetzt zu gelangen. Die sogenannten Scheuklappen müssen verschwinden, damit rationales Denken wieder möglich ist.
Gefühle verdrängen
Verdrängtes, vor allem auch Angstgefühle, zeigen sich früher oder später in körperlichen Beschwerden, bei denen keine Ursache gefunden werden kann (Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen etc.). Sich über längeren Zeitraum abzulenken, Situationen, Gedanken oder Gefühle zu verdrängen ist keine Strategie, die nachhaltig funktioniert.
Sich abzulenken ist keine Strategie, die langfristig funktioniert.
Lerne den Umgang mit deinen Gefühlen
Ballon-Effekt
Früher oder später kommt es zum Ballon-Effekt – immer mehr wird zur Seite geschoben und nicht wahrgenommen, bis das kleine, imaginäre Kästchen im Kopf, indem alles gut weggesperrt worden ist, zu klein und es öffnet sich mit einer nicht mehr händelbaren Wucht. Wie eine Wasserbombe, die zu viel Wasser in sich hatte und den Druck nicht mehr halten konnte, sind alle Gefühle plötzlich fühlbar. Noch nie wurde die Traurigkeit, der Ärger oder Angst so stark gespürt, wie in diesem Moment. Schlagartig hat man eine Gewalt an Gefühlen in sich, die sich die letzten Tage, Wochen oder sogar Jahre aufgestaut haben. Und das tut weh. Das ist schwer, anstrengend und kaum zu bewältigen in diesem Moment.
Workbook: 10 Minuten Selbstreflektion
Alles oder nichts
Die Annahme, man könnte einzelne Gefühle verdrängen, stimmt nicht. Man kann sich dafür entscheiden, nicht zu fühlen, dann werden aber auch die schönen Gefühle wie Freude, Liebe, Wertschätzung und Dankbarkeit aus deinem Leben verschwinden. Du wirst allgemein abstumpfen und nicht mehr vom Leben haben als ein Blumentopf. Denn das, was uns von Gegenständen, wie die Mikrowelle, unterscheidet ist unser Verstand und unsere Gefühle.
Gefühle machen das Leben lebenswert. Möchtest du wirklich auch aus die schönen Gefühle verzichten? Ist es dir das wert, deine Angst, Scham oder Traurigkeit nicht mehr zu fühlen, dass du auch Liebe und Freude verzichten möchtest?
Erlerne den Umgang mit deinen Gefühlen. Lerne Gefühle zuzulassen.
Dein Leben wird voller Farben sein, bunt, aufregend und einzigartig.
Gefühle meistern
Wenn du die Angst nie kommen lässt, kann sie auch nie verschwinden.
Die eigenen Gefühle wahrzunehmen und beschreiben zu können ist der erste Schritt, der vielen schon Schwierigkeiten bereitet. Es ist aber sehr wichtig, um Ängste loswerden zu können, diese zu fühlen, anzunehmen und zu verarbeiten. Gefühle zu verdrängen funktioniert auf Dauer nicht. Es ist auch nicht möglich, einzelne Gefühle auszuschalten. Wenn deine gewählte Strategie war, nicht zu fühlen, wirst du keine der Emotionen wahrnehmen. Wenn du deine Emotionen nicht zulässt, kannst du diese nicht loslassen – doch wir wollen ja Ängste loslassen.
Befolge die Schritte in chronologischer Reihenfolge, um deine Gefühle zu meistern.
- Wahrnehmen
- Benennen
- Bedanken
- Loslassen
Gefühle wahrnehmen
Sich hinzufühlen und alles zu zu lassen, erfordert Mut. Den Mut brauchst du, wenn du deinen Umgang mit Gefühlen lernen möchtest. Setze dich hin oder lege dich hin und fühle. Vertreibe es nicht. Lass es zu. Fühle. Spüre. Lasse alle Gedanken zu. Achte auch die Signale deines Körpers.
- Nimm das Gefühl im Körper wahr.
- Wo in deinem Körper ist das Gefühl?
Gefühle benennen
Eine der schwierigsten Übungen ist es, Gefühle benennen zu können. Oft fehlen uns die Worte, um das Empfinden zu beschreiben. Viele Menschen tun sich schwer, die aktuellen Gefühle im Körper wahrzunehmen und diese in Worten zu beschreiben und auszudrücken ist noch schwieriger. Denn es ist neu, nicht trainiert worden und somit herausfordernd, die eigenen Emotionen zu fühlen und anderen mitzuteilen.
Oft reicht schon die Umformulierung von einzelnen beschreibenden Wörter für die Gefühle aus, um ein Umdenken und „Umfühlen“ zu ermöglichen. So wirkt das Wort Angst anders als Zurückhaltung, Feigheit, Hilflosigkeit, Scham, Besorgnis oder Vorsicht. Feigheit fühlt sich anders an als Zerbrechlichkeit oder Eingeschüchtertheit. Hier kann ein Gefühlsrad helfen, um die richtigen Worte zu finden. In diesem Arbeitsbuch findest du eine Liste mit Emotionen
Welches Wort passt zu deiner Situation am besten? Du wirst merken, dass du einen anderen Zugang zu deinen Gefühlen bekommen wirst. Denn alles, was einen Namen hat, kann besser wahrgenommen, verarbeitet und auch verstanden werden.
Jede Emotion, die wir benennen können, wird wahrhaftig und fühlbar.
Nicht nur für dich persönlich wird ein erweiterter Emotionswortschatz hilfreich sein, sondern auch in der Kommunikation mit den Mitmenschen wird die genaue Bezeichnung deiner Gefühlen helfen.
- Wie würdest du es beschreiben? Heiß, kalt, kribbelig, schwer?
- Wie würdest du das Gefühl bezeichnen?
Bei Gefühlen bedanken
Dankbarkeit ist eine Form von Liebe. Liebe kann alles – sogar Berge versetzen. Sie heilt, füllt und lässt dich unbesiegbar, sicher und wohl fühlen. Liebe hält sogar dem Tod stand. Es ist ein Allheilmittel. Dankbarkeit, Wertschätzung und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit helfen dir, deine belastenden Emotionen loszuwerden. Vertreibe die negativen Gefühle und ersetze sie durch Liebe.
- Nimm das Gefühl im Körper wahr.
- Was möchte dir das Gefühl mitteilen? Höre genau hin! Es hat eine Botschaft für dich.
- Bedanke dich dafür.
Bedanke dich bei dem vorherrschenden Gefühl, dass es dich schützen möchte oder auf etwas bestimmtes aufmerksam machen möchte. Sag danke zur Traurigkeit und schätze das Zeichen dafür, dass dir etwas am Herzen liegt, dir wichtig ist.
Gefühle loslassen
Stelle dir nun vor, wie das Gefühl verschwindet. Wenn es eine Wärme ist, wie diese aufsteigt und verdampft. Wenn es kalt und schwer ist, lass es deine Beine hinunterwandern und abfließen. Nachdem du dich bei deinem Gefühl bedankt hast, kannst du es gehen lassen. Stelle es dir bildlich vor, wie es deinen Körper verlässt. Erschaffe ein passendes Bild dazu und stelle es dir so detailliert wie möglich in Gedanken vor.
- Wie verlässt das Gefühl deinen Körper?
Gefühle sind temporär
Gefühle kommen und gehen. Sie werden nicht auf Dauer dein Begleiter sein. Gefühle verschwinden, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben, wenn du deine Botschaft verstanden hast und du ins Handeln gekommen bist. Es wird der Moment kommen, an dem das Gefühl schlagartig verschwunden ist. Ob es die Angst ist, die plötzlich weicht oder auch die Traurigkeit, die auf einmal weg ist und dein Weinen beendet. Der Augenblick wird kommen – du musst nur abwarten. Gefühle sind kein Dauerzustand.
Hier findest du Entspannungsübungen für zuhause
Zugang zu Gefühlen verbessern
Um einen besseren Zugang zu deinen Gefühlen finden, kannst du Düfte benutzen. Gerüche steuern unsere Emotionen. Keine Sinneswahrnehmung beeinflusst unsere Gefühlswelt so stark wie das Riechen.
Der Geruchssinn ermöglicht es uns, lang vergessene Erlebnisse wieder vor Augen zu haben. Plötzlich befinden wir uns in tief vergrabenen Erinnerungen und fühlen die damals empfundenen Gefühle. Der Geruch von Keksen kann einen in Omas Küche befördern, der Duft von Maiglöckchen an eine schöne Frühlingswanderung, Rosenduft an die eigene Hochzeit, Moschus an besondere Momente mit Opa, Basilikum an die köstliche Pasta in Italien und Aloe Vera an die liebevolle Behandlung von Wunden, die Mama sorgfältig verarztet hat. Gefühle können mit bestimmten Düften hervorgeholt werden. Neben beruhigenden Gerüchen, wie Lavendel, Anis, Melisse oder Rose, gibt es auch Wohlfühl- oder Aktivierungsdüfte. Erlerne das Fühlen, indem du deinen Geruchssinn spezifisch einsetzt und schärfst.
Rieche und fühle. Fühle und rieche.
Nutze deine Lieblingsdüfte, um Ruhe in deinen Geist zu bringen oder Energie für den Tag zu erleben.
Nicht umsonst, werden Shampoos und Duschgels (z. B. von Douglas *Werbung) in speziellen Duftstoffzusammensetzungen verkauft, die dich mit ihrem Slogans und Versprechen zum Zugreifen bewogen haben. Hast du schon mal von dem Begriff „Aromatherapie“ gehört? Auch hier wird mit Düften gearbeitet, denn diese lassen dich fühlen und der Umgang mit deinen Emotionen lässt dich dein Leben meistern.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Fühlen und zahlreiche Erkenntnisse!
Alles Liebe, deine Sabrina
Arbeitsbuch: Gefühle meistern & Angstüberwinden
Workbook: 10 Minuten Selbstreflektion
Quellen: Paul Ekman: Gefühle lesen. Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren, Spectrum, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2568-3. Pharma-Info, apotheken.de
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